Als traditionelle Geburtsstätte der Eisenbahn wird vielfach England genannt. Ihren Ursprung hat die Eisenbahn in den Kohleminen von England sowie in der dortigen Eisen- und Stahlindustrie. Zum Transport von Rohstoffen wurden eiserne Wagen eingesetzt, die auf Schienen rollten. Damit wurden unter anderem Erze oder Kohle aus den Minen ins Freie befördert. Später wurde in England auch die Dampfmaschine erfunden, was zur weiteren Entwicklung der Eisenbahn wesentlich beitrug.
Die ersten Eisenbahnlinien
Durch die technischen Entwürfe des Engländers George Stephenson erfuhr die Eisenbahn einen weiteren Aufschwung. Er schlug vor, eine Eisenbahnstrecke von Stockton nach Darlington zu bauen. Bereits am 27. September 1825 wurde die Strecke eröffnet. Gezogen wurden die Waggons, in denen sich auch Passagiere befanden, von der Lokomotive „Nr.1“, die von Stephenson gebaut worden war. Im Jahr 1830 eröffnete man schließlich eine weitere Strecke, die von Liverpool nach Manchester führte.
Nach diesen Anfangserfolgen in England entschied man sich auch in den USA für den Bau von Eisenbahnstrecken. 1830 nahm die Baltimore & Ohio Railroad zwischen Baltimore und Ellicot´s Mills ihren Betrieb auf. Im Jahr 1869 eröffnete man in den USA die erste transkontinentale Eisenbahn, die von New York nach San Francisco führte. Sie hatte eine Streckenlänge von 5.319 Kilometern.
Europäische Eisenbahnen
In Kontinentaleuropa waren beim Bau der Eisenbahn die Länder Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Österreich-Ungarn führend. Aber auch in Russland forcierte man den Bau von Eisenbahnstrecken. In Deutschland feierte die Eisenbahn am 7. Dezember 1835 mit der Eröffnung der Strecke zwischen Nürnberg und Fürth ihr Debüt.
Der Eisenbahnbau spielte auch wirtschaftlich eine große Rolle. So entstanden dadurch die ersten Aktiengesellschaften und die ersten Betriebsräte wurden ins Leben gerufen.
In Österreich gab es die erste Eisenbahn im Jahr 1838. Damals wurde die Nordbahn feierlich eröffnet. Die Strecke begann in Ölmütz und führte über Prag bis nach Bodenbach, wo sie an das sächsische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde.
In Frankreich startete man mit dem Bau der Eisenbahn erstmals im Kohlerevier von Saint Étienne. Im Jahr 1837 eröffnete man die erste Eisenbahnstrecke, die ausschließlich für den Personenverkehr bestimmt war. Sie führte von Paris nach Le Pecq.
Seit damals wurde der Eisenbahnbau weiter vorangetrieben. Bis zum Jahr 2013 hatte das weltweite Eisenbahnnetz eine Gesamtlänge von 1.148.186 Kilometer. Die Eisenbahn zählt somit zu einem der weltweit am meisten verbreiteten Verkehrsmittel und ist aus dem Verkehrssystem nicht mehr wegzudenken.