Öffentliche Verkehrsmittel haben eine lange Geschichte. Sie beginnt auf dem Wasser. Die ersten Fahrzeuge, die Menschen oder Güter transportierten, waren Boote oder Schiffe. Auf Flüssen wurden im Mittelalter Fähren eingesetzt. Erst mit dem Ausbau von Wegenetzen und Straßen wurden Pferdegespanne und Kutschen eingesetzt.
Verkehrsmittel der Antike
Im alten Rom errichtete man ein überregionales Straßennetz. Im Römischen Reich lebten um 100 v. Chr. rund 48 Millionen Menschen auf einer Fläche von 5,2 Millionen Quadratkilometern. Es gab insgesamt 65.000 Kilometer gepflasterte Wege. Die Verkehrsinfrastruktur wurde durch den Wasserverkehr ergänzt. Man verwendete Schilfboote und auf dem Meer Galeeren. Die Schifffahrt reichte von Binnengewässern über Küstenstreifen bis hinaus auf das offene Mittelmeer.
Vom Mittelalter zur Neuzeit
Nach dem Fall des römischen Imperiums wurden erst zwischen 1000 und 1500 n.Chr. wieder Straßen gebaut und einige Straßennetze der Antike saniert. Im 12. Jahrhundert dominierte in der Hanse Nordeuropas und im Mittelmeerraum die Schifffahrt. Der öffentliche Nahverkehr entstand in Form von Fährverbindungen über Flüsse und Seen. In Paris wurde im Jahr 1617 die Portechaise eingeführt, die sich über ganz Europa ausbreitete. Dabei handelte es sich um eine Sänfte, mit der man Personen durch die Straßen führte.
Allmählich kamen durch den Straßenbau auch Pferdewagen auf, deren Konstruktionen sich später in der Kutsche manifestierten.
Die industrielle Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts brachte dann die Wende im Verkehrswesen. Die Eisenbahn wurde erfunden und mit ihr wurde der Güter- und Personentransport auch über weitere Strecken möglich. Durch die Erfindung der Dampfmaschine wurden auch die Züge schneller und in der Schifffahrt setzte sich das Dampfschiff durch. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte man die ersten Motoren. Durch den Elektrobetrieb kamen die ersten Straßenbahnen zum Einsatz.
Mit der Motorisierung und der Entwicklung von Kraftstoffmotoren konstruierte man die ersten Autobusse, damals Omnibusse genannt. In Deutschland gab es den ersten Autobusverkehr im Jahr 1895, als die Netphener Omnibusgesellschaft ins Leben gerufen wurde.
Am meisten revolutioniert hat die Entwicklung in der Verkehrsgeschichte jedoch die Eisenbahn. In Österreich wurde mit dem Bau der Semmeringbahn eine wichtige Nord-Süd-Achse ins Leben gerufen. Verantwortlich für den Bau dieser Eisenbahnstrecke war Carl Ritter von Ghega. Im Jahr 1854 wurde die Eisenbahnstrecke eröffnet.
Im 20. Jahrhundert begann man sukzessive mit der Elektrifizierung der Eisenbahn. Neben dem Flugzeug zählt die Eisenbahn zu den sichersten Verkehrsmitteln der Welt.
Als in den 1950er Jahren der Individualverkehr durch das Automobil zunahm, verloren die öffentlichen Verkehrsmittel allmählich an Bedeutung. In den USA war dieser Trend bereits in den 1920er Jahren deutlich erkennbar.
Heute wird hingegen eine Trendumkehr erwartet. Durch veränderte Arbeitsbedingungen und durch die erhöhte Umweltbelastung gewinnt der öffentliche Verkehr allmählich wieder an Gewicht.
Trotzdem dominiert immer noch der Individualverkehr. Mit dem eigenen PKW ist man unabhängiger und teilweise auch schneller unterwegs als mit manchem öffentlichem Verkehrsmittel.