Tourismusregionen stehen im öffentlichen Verkehr vor besonderen Problemen: Einerseits muss die Erreichbarkeit der einzelnen Tourismusorte, die sich zumeist in der ländlichen Peripherie befinden, gewährleistet werden und andererseits ist auch auf den Ortsverkehr Rücksicht zu nehmen.
Öffentliche Verkehrsbetriebe in Tourismusregionen arbeiten verstärkt an Konzepten, die mehr Urlaubsgäste zum Umstieg auf Bahn oder Bus motivieren sollen.
Nachhaltige Mobilitätslösungen
Die Klimaschutzziele der Europäischen Union erfordern nachhaltige Mobilitätsansätze. Dies gilt natürlich auch für touristische Regionen. Infrastrukturelle Maßnahmen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs dürfen die touristische Infrastruktur nicht zerstören. Alternativen zum eigenen Fahrzeug müssen nicht nur für Gäste, sondern auch für Einheimische angeboten werden. Die Angebote an öffentlichen Verkehrsmitteln müssen übersichtlich und einfach dargestellt werden.
Auch der Trend im Tourismus hat sich in ganz Europa in den letzten Jahren verändert. Neue Gäste kommen vor allem aus Russland sowie aus dem südostasiatischen Raum. Diese reisen mit dem Flugzeug an. Dadurch ergeben sich neue Mobilitätsherausforderungen für diese Touristen.
Neue Modelle für Tourismusregionen
In einigen Tourismusgebieten sucht man nun nach neuen Lösungen für die regionale Mobilität. So versucht man beispielsweise, regionale Verkehrsmittel zu vernetzen. Öffentliche Verkehrslinien wie Bahn oder Bus werden mit Tälerbussen, Seilbahnen oder Traktorzügen miteinander verbunden. Für Gäste müssen die Wegstrecken zwischen Flughäfen, Bahnhöfen und den jeweiligen Hotels verkehrstechnisch optimiert werden. Shuttlebusse von Flughäfen oder Bahnstationen sind dafür eine konkrete Lösung.
Aber auch vor Ort muss der öffentliche Regionalverkehr in der Lage sein, Urlaubsgäste an ihre gewünschten Destinationen innerhalb der Tourismusregion zu bringen. Das gilt in erster Linie für Urlauber, die nicht mit dem eigenen Pkw anreisen.
In manchen Tourismusregionen wird auch verstärkt auf Fahrräder gesetzt. Manche Urlaubsregionen stellen sogar kostenlose Leihräder für die Gäste zur Verfügung. Auch Sammetaxis oder das Carsharing sind Möglichkeiten, um Tourismusströme innerhalb einer Region zielführend zu lenken.
Im regionalen Busverkehr werden in traditionellen Urlaubsregionen oft Touristenbusse eingesetzt. Diese Freizeit- und Touristik-Linien sind unabhängig von den Pendler- und Schülerbussen und fahren verstärkt in der Hauptsaison. Durch die saisonale Schwankung der Gästezahlen müssen auch die Fahrpläne und Kapazitäten der öffentlichen Verkehrsmittel auf das Tourismusaufkommen angepasst werden.
Zusätzlich zu den saisonalen Schwankungen gibt es in touristischen Gebieten auch in der Nacht Bedarf an der Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel. Deshalb werden in manchen Urlaubsregionen auch spezielle Nachtbusse eingerichtet, welche Urlauber vor allem von Veranstaltungen zurück in ihr Hotel bringen.
In die Optimierung des öffentlichen Verkehrs in touristischen Regionen wird daher viel Geld investiert. Finanziert werden die Projekte dabei meist von den Fremdenverkehrsvereinen und Gemeinden.